4.5. Die Trennungs-Funktion
INSERER EXTRAIT PHOTO MOITIE DISTALE ALLOCL ET SL PLUS
4.5.1. Zusammenfassung
Bei meinem vorhergehenden AlloClassic-Schaft waren die Längskanten der Verankerungszone wie bei den Zweymüller-Schäften der ersten Generation streng geradlinig. Der Übergang vom Distalteil der Verankerungszone zur Pyramidenspitze geschah zu unerwartet. Die Oberschenkeldiaphyse musste die Gesamtheit der Belastungen bei Biegung ertragen, während diese Diaphyse einige Millimeter weiter oben durch den vorhandenen Schaft versteift wurde. Bei dieser kurzen Übergangszone bestand noch die Gefahr einer Überbelastung, was dann wiederum vereinzelt zu Schmerzen führen konnte. Die bei den SL-Plus-Schäften eingeführte Trennungsfunktion soll den Übergang von der Diaphyse mit Prothese zur Diaphyse ohne Prothese schrittweise auf eine breitere Fläche verteilen. Die Trennungsfunktion wird im Modell durch eine subtraktive Exponentialkurve dargestellt, die auch ein Bestandteil des Kalkarpolynoms ist.
4.5.2. Die Trennungs-Funktion
Bereits 1979, mit der Implantation der Zweymüller-Schäfte der ersten Generation, erfuhr ich, dass einige Patienten viele Wochen nach dem Eingriff heftige Oberschenkelschmerzen verspürten.
Diese Schmerzen entstanden einerseits wegen des zu abrupten Übergangs zwischen Verankerungszone und Distalpyramide, andererseits wegen des fehlenden durch etwas längere Raspeln zu schaffenden EinschlagReserve.
Ein weiterer Grund ist das spätere Absinken des Schaftes, manchmal in der Grössenordnung eines Zentimeters, vor einer erneuten Verkeilung auf den Vorsprüngen am Distalendpunkt der Raspelung.
4.5.3. Die Trennungsfunktion
Die plötzliche Druckveränderung ist möglicherweise der Grund für zahlreiche Oberschenkelverdickungen, die unterhalb der Prothesenschaftspitze beobachtet wurden.
Ich suchte nach einem Weg, die Trennung zwischen dem durch Raspelung präparierten Bereich und der Distalspitze des Schafts progressiv zu vollziehen, ähnlich einem Flugzeug, das von der Landebahn abhebt. Der vom Schaft auf den Knochen ausgeübte Druck muss über eine ausreichend lange Strecke allmählich verringert anstatt plötzlich aufgehoben zu werden.
Die Trennungsfunktion besteht aus einem sehr flachen wie die vorhergehenden Funktionen definierten und normierten exponentiellen Kurvenbogen.
4.5.3. Die Trennungsfunktion
Die Trennungsfunktion ist ebenfalls eine additive Exponentialkurve mit Reellem Exponent. Das Lokalkoordinatensystem besitzt seinen negativ ausgerichteten Vektor V. Die Erstableitung dieser Kurve ist in der Nähe des Ursprungs seines Lokalkoordinatensystems gleich Null und gewährleistet ebenfalls die Kontinuität des gesamten Schaftumrisses. Die Verschiebung des Ursprungs seines Koordinatensystems ist so gestaltet, dass der Distalbereich des Schafts sich immer weniger auf den Knochen stützt, um einen progressiven Übergang zur Diaphysenzone zu schaffen, die überhaupt nicht mehr durch die Prothese versteift wird.
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